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Schmerzphysiotherapie

Zitat aus der Zeitschrift Manuelle Medizin, Band 42, Heft 5, Oktober 2004 „Der Schmerz ist primär ein Alarmsymptom für eine Störung oder eine Überlastung des Organismus. Aus der Schmerzforschung […] ist bekannt, dass sich ein Schmerz binnen kurzer Zeit verselbständigen kann. In diesen Fällen und v.a. wenn die auslösende Ursache für den Schmerz nicht gefunden wird, muss das oberste ärztliche Ziel sein, eine weitgehende Schmerzfreiheit zu erreichen”.

Durch die beachtenswerte Arbeit von Stephen Typaldos, dem Entwickler des FDM, sind v.a. Schmerzen des Bewegungsapparates, aber auch verschiedene Formen von Kopfschmerzen inzwischen effektiv behandelbar – auch in scheinbar aussichtslosen Fällen.

Die Schmerzphysiotherapie hat zum Ziel, zur Erkennung und Behandlung der den Schmerz auslösenden Störung beizutragen. Kenntnisse über Schmerzursachen und deren funktionelle Zusammenhänge sind hierbei die Grundlage.

Schmerzphysiotherapeuten sollten daher über weitgehende Kenntnisse und Erfahrung verfügen, die über die „normalen” Inhalte der klassischen Physiotherapie hinausgehen. Wo dies (die Schmerzabschaltung) nicht möglich ist, werden auf vielen verschiedenen Ebenen andere Angebote gemacht.

Man weiß z.B. dass Bewegung Schmerzen verringert. Da Schmerzkranke jedoch dazu neigen, Schmerzen zu vermeiden, indem sie sich möglichst wenig bewegen, muss das physiotherapeutische Angebot so gestaltet sein, dass Bewegungserfahrung wieder möglich wird, ohne dass Schmerz verstärkt oder ausgelöst wird.

Schmerz führt aufgrund seiner Bedeutung, die er ursprünglich als Alarmsignal innehatte, dazu dass er die Aufmerksamkeit bindet und er bringt eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität mit sich. In der Folge werden auch soziale Kontakte eingeschränkt. Schmerzwahrnehmung und -bewertung lässt sich mit geeigneten Maßnahmen derart beeinflussen, dass er für Betroffene weniger dominant wird. Durch spielerische Gruppenübungen z.B. werden freudebetont auch wieder Kontakte geknüpft und vertieft

Zusammenfassend kann man sagen, dass dort, wo die Schmerztherapie die Ursache von Schmerzen nicht zu beheben vermag, weil z.B. nicht eine Struktur erkrankt ist, sondern die Krankheit aus dem Schmerz selbst entstanden ist, das therapeutische Angebot so gestaltet wird, dass die Belastung durch den Schmerz geringer wird und Betroffene wieder aktiver und lebensfroher werden.